Von der Ordnung der Welt schreiben? Zu groß.
Zwei debattierende Rheinländer darüber reden lassen? Das geht.
Und das geht auch für lesende Menschen, die nicht von dort sind. Interesse an Philosophie, am Denken über die Welt, deren Teil wir sind, und an Vorschlägen zur Lösung für die drängenden Probleme unserer Zeit genügen – und die Erkenntnis, dass die Erklärbarkeit der Welt und die Veränderbarkeit der Welt dialektische Zwillinge sind.
Wie zwischen ihnen üblich, kommen Noem und Myop in eineinhalb Sätzen auf zwei Themen. Sie flitzen in drei Bänden gutgelaunt durch die Philosophiegeschichte, lassen immer wieder die Ideen des französischen Aufklärers Denis Diderot einfließen und gehen auch schwierigen Fragen nicht aus dem Weg; aber sie sind bestrebt, mitzunehmen, wer ihnen zuhört. Was nicht sofort klar wird, erschließt sich Lesenden und Mitdenkenden zuweilen ein paar Seiten später. Wie es in einer Rezension heißt: »So geht Denken, das ändern will – gedanklich streng, aber mit leichter Hand.«
Wiewohl es in allen Bänden quer durch die Weltgeschichte der Philosophie geht, gibt es doch ein jeweiliges Leitmotiv: »Der Mann mit den Müllsäcken« geht der Ratio, also dem verstandesgeleiteten Handeln des Menschen nach, »Das Mädchen auf dem Ei« durchstreift die menschliche Emotion und »Der Mensch ist Entwicklung« hinterfragt das Wissen um die menschliche Endlichkeit.
Ein heiteres, gut dreistündiges Gespräch in jedem Band, das nicht in drei Stunden zu lesen ist, wenn alles verstanden werden will und die eigene Auffassung zu ihrem Recht kommen soll. Da und dort ist Zurückblättern notwendig. Ein Leser schrieb zum ersten Band: »Es ist kein Buch, dass man in einem Zug lesen kann. Man ist gezwungen, langsam zu lesen, auch den einen oder anderen Satz zwei-, dreimal. Eine Tugend, die man heute wieder lernen muss.« So ist es wohl. Manche haben den Dialog der beiden Herren zu zweit gelesen, Argument und Gegenargument in eigener Debatte nachvollzogen.
Myop hilft durch unermüdliches Fragen und Infragestellen all denen, die nicht ein Philosophiestudium durchlaufen haben – und doch auch jenen. Katalog und Nomolog geben darüber Auskunft, um was und wen es im Gespräch geht, und eröffnen die Möglichkeit, an anderer Stelle in das Gespräch einzusteigen, wenn es einmal hakt. Oder zu haken scheint.
Nicht alles soll kritiklos geteilt werden, was Noem zum Besten gibt; nicht allen Thesen Myops muss zugestimmt werden. Dass die auf Wachstum basierende kapitalistische Gesellschaft so nicht weitermachen darf, wenn die Menschheit weiterleben will, ist heute nahezu Allgemeingut – wie eine Alternative aussehen müsste, dagegen strittig. Genau darum geht es letztlich: Selbst weiterdenken, eigene Gedanken zulassen. Also auch die Erkenntnis, dass wir nur besser werden, wenn wir den Widerspruch wollen und durchdenken. An These und Antithese, an Idealismus und Materialismus, an Geschichte und Zukunft mangelt es Myop und Noem nicht. Das Sein ist eben nicht mehr als das Werden des Ganzen. Und die Wahrheit bestenfalls ein Prozess.
Regelmäßig finden Lesungen aus der Trilogie statt, bei denen auch alle Bände erhältlich sind. Termininformation auf Nachfrage über vdodw@yahoo.com.
Die Trilogie im Schuber – der Bauhaus-Kreisel ist Foto-Deko und wird nicht mitgeliefert. (Foto: Heinen)
Band 3 der Trilogie
Sortiert wie selten hangeln sich Noem und Myop im Schlussband durch siebenundzwanzig Jahrhunderte Philosophiegeschichte, den Blick fest auf die Endlichkeit gerichtet. Die Protagonisten arbeiten sich vor wie der Rhein zur Nordsee – und wissen doch um sein Mündungsdelta.
Band 2 der Trilogie
Ein Teil der Irrationalität liegt in der Emotion begründet, einer Wesensart des Menschen. Sie ist von der gesellschaftlich motivierten (Ir)rationalität zu trennen. Rheinisches Mäandrieren durch die Philosophiegeschichte bringt abermals die Gehirnzellen in Bewegung.
Der erste Band
Irrationalität, Verschwörungsmythen, Obskurantismus blühen in der »öffentlichen Debatte«. Ihre Grundlagen liegen in der bürgerlichen Weltanschauung. Ein dialogisch-dialektischer Gang durch die Aufklärung.
geboren 1965 erwartbar und richtigerweise am Niederrhein, nahm nur einen Umweg zu seinem Beruf im gestalterischen und restaurierenden Glashandwerk, den er seit fünfunddreißig Jahren ausübt.
Er lernte und spürte, dass eine Einheit von »Hand und Hirn und Herz« auch ihm sinngebend sein würde. So sind in den vergangenen Jahrzehnten neben vielen Glasmalereien mehr als tausend Zeitungsartikel und -kommentare zu Aktualität und Geschichte in Lateinamerika und Europa entstanden, in denen er sich dergestalt mit dem Zeitgeschehen auseinandersetzt, dass für ihn der einfache Vergleich zur wirkungsvollsten journalistischen Waffe wurde.
In seinen Veranstaltungen zu internationalen Themen begibt er sich im Dialog mit kritisch gesinnter Zuhörerschaft in Richtung weiterführender Erkenntnisse. Die Idee, dass Philosophie ohne solchen Dialog weder aus- noch vorwärtskommt, brachte ihn dazu, die Trilogie »Von der Ordnung der Welt« zu schreiben.
Regelmäßig finden Lesungen aus der Trilogie statt, bei denen auch alle Bände erhältlich sind. Termininformation auf Nachfrage über vdodw@yahoo.com.